Gefangene Harmonie
Das Erste, was bei den Werken Hestras zu erkennen ist, sind die vielen verschiedenen Elemente, hinter diesen das Motiv nur schwer erkennbar ist. Menschen, die etwas zu machen scheinen, sich zusammendrängen, um innerhalb des Gemälderahmens zu bleiben.
Und sie bleiben wie gefangen in dieser oft schmutzig-grauen Atmosphäre, in der sich die Spannungen zwischen Räumen, Linien, Farben und Werten auflösen.
Der Entlarver hinter der Maske. Die Sprache der Seele.
Seine Verliebtheit in die Maske, in Ironie und Verstellung, ist beim grössten Teil seiner Werke auszumachen. Seine demaskierende Methode hat bisweilen etwas vordergründig Maskenhaftes, seine dichterische Malerei etwas bedenklich Unbedenkliches an sich. Ist es das Verbergen des eigenen Wesens, das der kubanischen Gesellschaft....? Oder nach Nietzsche: „Jeder tiefe Geist braucht eine Maske" so sein Bekenntnis, "jede Philosophie verbirgt auch eine Philosophie; jede Meinung ist auch ein Versteck, jedes Wort auch eine Maske."
Es gehört zum Wesen der Maske, dass sie, lange getragen und mit Eifer festgehalten, zu einem Bestandteil unseres Wesens wird... die Maske wächst in den Menschen hinein.
Im Leben dieser dargestellten Menschen birgt sich ein Geheimnis. Vielleicht hat Hestra etwas zu enthüllen, etwas Schauerliches, ein Brandmal, das ihn von der Gesellschaft scheidet, wenn sie darum wüsste ...
Kennt man Hestra persönlich, so geistert hinter der Maske des Entlarvers ein einzigartiger Enthusiasmus eines überaus fröhlichen Kubaners.