Petra. Wunder in der Wüste.
Auf den Spuren von J.L. Burckhardt alias Scheich Ibrahim.
23. Oktober 2012 bis 20. Mai 2013
Am 22. August 1812 machte der Basler Orientreisende Johann Ludwig Burckhardt
alias Scheich Ibrahim eine sensationelle Entdeckung: Er fand als erster Europäer
die mysteriöse antike Stadt Petra, deren Lage in Europa lange in Vergessenheit
geraten war. Burckhardt legte damit den Grundstein zur Erforschung dieser anti-
ken Stätte in der jordanischen Wüste. Petra zieht heute jährlich tausende von
Touristen an und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Eine grosse Ausstellung
im Antikenmuseum bringt Petra nach Basel und präsentiert die neusten archäo-
logischen Forschungsresultate.
Petra war die Hauptstadt der Nabatäer, eines antiken Nomadenvolks, das vor über
2000 Jahren im Gebiet des heutigen Jordanien sesshaft wurde. Die ehemaligen
Nomaden entwickelten sich zu erfolgreichen Händlern und kontrollierten wichtige
Handelsrouten. So wurden die Nabatäer reich und konnten im Talkessel von Pe-
tra eine blühende Stadt mit eindrücklicher Architektur und einem genialen Was-
serleitungssystem bauen. Sie waren ausgezeichnete Ingenieure: Sie schafften es,
ihre Stadt über verschiedene kilometerlange Aquädukte mit Trinkwasser zu versor-
gen. Und das in einer Gegend, die heute zu den trockensten der Welt zählt.
Berühmt ist Petra auch für seine wunderschöne Architektur – vor allem für die aus
dem rötlichen Sandstein gehauenen Felsfassaden. Die nabatäischen Könige schu-
fen zahlreiche Prachtbauten und grandiose Anlagen, die die Besucher noch heute
faszinieren. Skulpturen, Statuen und Reliefs im griechisch-römischen Stil belegen,
dass die Nabatäer Kontakt mit Griechenland und Rom hatten und wussten, was
dort gerade Mode war.
Der Basler Scheich Lange Zeit war Petra \nnur noch aus antiken Quellen bekannt. Bis
der Basler Forscher Johann \nLudwig Burckhardt die Ruinenstadt vor 200 Jahren wie-
derentdeckte. \nBurckhardt hatte die Identität eines muslimischen Kaufmanns ange-
nommen \nund nannte sich Scheich Ibrahim. Er sollte im Auftrag der britischen \nAfri-
can Association die Schätze Zentralafrikas erkunden. Auf seinem Weg \nnach Kairo
betrat Burckhardt 1812 als erster Europäer die nabatäische \nKönigsstadt. Sofort er-
kannte er, dass es sich um das sagenhafte Petra \nhandeln musste. Er war der erste
einer langen Reihe westlicher Forscher,\n die bis heute dabei sind, die Geheimnisse
Petras an den Tag zu bringen.
Die\n Ausstellung im Antikenmuseum Basel präsentiert die Ergebnisse der \nneusten ar-
chäologischen Forschungen in Petra, an denen auch Schweizer \nmassgeblich beteiligt
sind. Rund 150 erstklassige Originalwerke aus \nJordanien, Computeranimationen und
Modelle zeigen, woher die Nabatäer \nkamen, wie sie schrieben und welche Götter sie
verehrten. Die Besucher \nerfahren, wie die Nabatäer es schafften, mitten in der Wüste
eine \ngigantische Stadt zu errichten und zu bewässern.
Die \nAusstellung zeigt auch wunderbare Kunst aus Petra: Neben Werken im \nbekannten griechischrömischen Stil beeindrucken auch abstrakte Formen.
Die\n Besucher lernen ausserdem Johann Ludwig Burckhardt alias Scheich \nIbrahim ken-
nen – einen der spannendsten Entdecker des 19. Jahrhunderts. \nKinder und Jugendliche
begeben sich in der Ausstellung auf den Spuren \ndes Basler Scheichs auf Entdeckungs-
reise. Ausgerüstet mit einem Kompass \nlösen sie diverse Rätsel auf ihrem Weg nach
Petra.
Für Peter Blome, \nden Direktor des Antikenmuseums, ist es wichtig, mit dieser Aus-
stellung \neinmal einen anderen Aspekt des Nahen Ostens ins Zentrum zu rücken: „Von
dort erreichen uns täglich schlechte Nachrichten und grauenvolle Bilder\n von Aufruhr,
Krieg und Zerstörung. Unsere Ausstellung setzt einen \nKontrapunkt: Petra, das architek-
tonische Kleinod in der rauhen \nHalbwüste, gleichsam eine kulturelle Oase, (wieder)
entdeckt von einem \nBasler Patriziersohn. Das ist für mich eine reizvolle Kombination
von \narchäologischer Wirklichkeit und biographischer Würdigung eines Baslers,\n der
vor zweihundert Jahren mutig in die arabische Ferne zog“.
Petra. Wunder in der Wüste