Alberto Giacometti: Neu gesehen

ALBERTO GIACOMETTI:
NEU GESEHEN

21. Mai bis 4. September 2011



Die Vorstellung, die wir \nuns vom Künstler Alberto Giacometti (1901-
1966) machen, haben \nzahlreiche Fotografinnen und Fotografen ent-
scheidend beeinflusst und \nmitbestimmt. In den Ausstellungskatalo-
gen, Publikationen und Büchern \nüber den Künstler, die bis heute in
schier unüberschaubarer Zahl \nerschienen sind, fehlen kaum einmal
fotografische Porträts des Künstlers\n oder Aufnahmen, die ihn im Ate-
lier, bei der Arbeit oder mit seiner Frau\n Annette, seinem Bruder Diego,
mit Freunden und Bekannten zeigen. Die \nunzähligen Fotografien, die
vor allem während der 1950er und frühen \n1960er-Jahre von Alberto
Giacometti und seinem Atelier gemacht wurden, \nzeugen allesamt von
der Faszination, die der Künstler und sein \nunmittelbares Arbeitsumfeld
auf andere ausüben.

Gegen Ende des \nJahres 2008 wurden dem Bündner Kunstmuseum
von einem privaten Sammler \nzwei Mappen mit lose eingelegten Foto-
grafien sowie einer Reihe von \nZeichnungen von Alberto Giacometti an-
geboten. Bei dem bislang \nunbekannten Material handelte es sich um
noch nicht gesehene, zu einem \ngrossen Teil unveröffentlichte Bilddoku-
mente - faszinierende, \nhöchst  aufschlussreiche bildnerische Artefakte.
Das Angebot erfolgte \nexplizit mit der Intention und dem Wunsch, das
Konvolut möge als Ganzes \nerhalten bleiben und im Kunstmuseum des
Heimatkantons Alberto \nGiacomettis eine bleibende Stätte finden. Auf
der Suche nach der \nFinanzierung bot sich der Unternehmer Remo Stof-
fel an, der sich schon \nzuvor bereit erklärt hatte, sich kulturell zu enga-
gieren und das Bündner\n Kunstmuseum bei sich bietender Gelegenheit
zu unterstützen. So erwarb \nRemo Stoffel das künstlerische Material und
überliess es dem Bündner \nKunstmuseum als langfristiges Depositum.
Damit wird der \nGiacometti-Bestand des Bündner Kunstmuseums auf
ungewöhnliche, aber \nmarkante Art und Weise ergänzt und neu akzen-
tuiert.

Führungen        
Öffentliche Führungen an den Donnerstagen,
16., 23. und 30. Juni, 7. und 21. Juli, 11. und
18. August, jeweils 12.30-13.30 Uhr.
Geschlossene Führungen und Veranstaltungen
für Gruppen, Firmen, Vereine usw. auf Anfrage.

Publikation        
Alberto Giacometti: Neu gesehen, mit Beiträ-
gen von Katharina Ammann, Dieter Koepplin,
Nicole Seeberger, Beat Stutzer und Gabriella
Zinke, 256 Seiten, ca. 180 Abbildungen,  22 x
28 cm, Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich
2011, CHF 49.- / CHF 40.- für BKV-Mitglieder
(Editionen in Deutsch und Englisch)

Die Aufnahmen verschiedener\n bekannter und unbekannter Fotografin-
nen und Fotografen - unter anderen \nKurt Blum, Henri Cartier-Bresson,
Loomis Dean, Robert Doisneau, Douglas \nGlass, Alexander Liberman,
Herbert Matter, Gordon Parks, Man Ray, \nJean-Régis Roustan, Ernst
Scheidegger - zeigen den Künstler bei der \nArbeit in seinen Ateliers in
Paris oder in Stampa und Maloja, im \nstädtischen Umfeld von Montpar-
nasse oder in der ländlichen Gegend des \nBergells. Sie gewähren Ein-
blick ins menschenleere Atelier sowie auf die \nWerke Alberto Giacomet-
tis. Einige eher private Aufnahmen berichten auch \nvon der innigen Zu-
neigung zwischen dem Ehepaar Alberto und Annette.

Der\n Bestand dieses aussergewöhnlichen Konvoluts fügt der vertrauten
\nVorstellung neue Facetten hinzu und wirft zum Teil ein überraschendes
\nLicht auf Alberto Giacometti - was das Bild, das man sich bislang vom
\nberühmten Maler und Bildhauer gemacht hat, stellenweise relativiert.

In\n der Ausstellung im Bündner Kunstmuseum in Chur treten die Foto-
grafien \nund Zeichnungen in einen erhellenden Dialog mit sorgsam aus-
gewählten, \nhervorragenden Skulpturen und Gemälden aus Museums-
sammlungen und \nPrivatbesitz.
Kunst zum Mittag        
Werkbetrachtungen an den Donnerstagen,
26. Mai und 9. Juni, 12.30-13.00 Uhr, zu
Arbeiten von Alberto Giacometti, mit Beat
Stutzer.

Gesprächsrunde
Künstler vor der Kamera. Zwischen Mythos
und Dokumentation
Im Rahmen von FOTO SZENE GR diskutieren
Fachleute und Fotografen über das Künstler-
porträt in der Fotografie. Organisiert von Ka-
tharina Ammann und Nicole Seeberger, Don-
nerstag, 1. September, 18.30
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