22. Juni bis 21. Dezember 2013
Die Ausstellung Nationalpark ist die letzte, grosse Hommage an den Sulserbau. 60 Jahre
lang diente das vom Architekten Walther Sulser entworfene Gebäude als «Naturhistori-
sches und Nationalparkmuseum», dann benutzte es das Bündner Kunstmuseum ab 1989
für Wechselausstellungen. 2014–2016 wird an diesem Standort der Erweiterungsbau des
Bündner Kunstmuseums errichtet. Die Installation des Künstlerpaars Gerda Steiner & Jörg
Lenzlinger erinnert nicht nur an die ursprüngliche Funktion des Gebäudes, sie schafft auch
Raum für Neues: Der Park wird sich stetig wandeln, seine Pflanzen- und Kristallwelt wird
wachsen und vergehen – vom längsten bis zum kürzesten Tag des Jahres.
Das Künstlerpaar Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger verwandelt den Sulserbau des Bündner
Kunstmuseums in einen noch nie dagewesenen «Nationalpark». Vom Untergeschoss bis in
den Dachgiebel hinauf gestalten sie das Gebäude um: Sie reissen die Einbauten raus und
bauen eine Berglandschaft daraus, zapfen das Dachwasser ab und konstruieren Wasserläu-
fe damit, öffnen Museumsfenster, holen Sonne, Wind und Regen ins Haus, pflanzen verschie-
denste Gewächse, locken alle möglichen Tiere an und präsentieren Sammlungen und An-
sammlungen, in denen sich die Grenzen zwischen Künstlerischem, Künstlichem und Natürli-
chem verwischen.
Mit ihrer Installation Nationalpark erinnern Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger nicht nur an die
ursprüngliche Funktion des Baus, sie schaffen auch Raum für Neues: die Installation wird sich
im Laufe der sechs Monate stetig verändern. Die Pflanzen- und Kristallwelt wird wachsen und
vergehen, blühen und verblühen. Im Nationalpark sind Bildergärten, Gedankenfelder und Wis-
sensquellen angelegt, die neue Ideen und Zusammenhänge entstehen lassen, was denn die
Natur und das Museum sein könnten. Die Ausstellung ist eine Pflanzstätte für Einfälle, ein Treib-
haus der Fantasie, ein Beobachtungsraum der Kunst und ein Ökosystem unerwarteter Aktivi-
täten.
Der Schweizerische Nationalpark feiert 2014 sein 100-jähriges Jubiläum. Die Ausstellung im
Bündner Kunstmuseum bildet dazu den künstlerischen Auftakt.
Gerda Steiner (1967) & Jörg Lenzlinger (1964) arbeiten seit 1997 zusammen. Sie haben sich
national und international einen Namen gemacht mit grossen, raumgreifenden Installationen,
die sie für die jeweiligen Orte entwickelt haben, etwa für die Landesausstellung der Schweiz,
die Expo.02 (Heimatmaschine), für die Biennale Venedig/Kirche San Staë (Giardino calante,
2003), für die Stiftsbibliothek St. Gallen (Seelenwärmer, 2005), im ACCA Melbourne (water
hole, 2009), im Arp Museum, Rolandseck (Hochwasser, 2011), im Art Tower Mito, Japan
(power sources, 2012).
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
Nationalpark, 2013
Installationsansicht Bündner Kunstmuseum Chur
(c) Foto: Ralph Feiner
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
Nationalpark, 2013
Installationsansicht Bündner Kunstmuseum Chur
(c) Foto: Ralph Feiner
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
Detailansicht, Nationalpark, 2013
Installationsansicht Bündner Kunstmuseum Chur