Immer anders, immer gleich
30. Juni – 11. November 2018
Die Ausstellung "Immer anders, immer gleich" setzt sich mit Kunst und Systemen auseinander. Gegenwartskunst trifft auf Werke aus den 1960er Jahren, den Pionierjahren des Systemdenkens, und sucht nach Gemeinsamkeiten, Referenzen und Weiterentwicklungen. Vereint werden Werke von 30 international bekannten Künstlerinnen und Künstlern.
Systeme sind überall. In der Kunst taucht die explizite Auseinandersetzung mit dem modernen Systemdenken in den 1960er Jahren in New York auf, dem damaligen Zentrum der Kunstwelt. Die Werke wurden vermehrt nach einer inneren Logik geschaffen. Ordnungsprinzipien, Serien und Regelhaftigkeit führten zu systematisch konzipierten Werken. Fragen der Wahrnehmung, die Rolle des Betrachters und der Kontext, in dem die Werke erscheinen, wurden bestimmend. Daraus entwickelten sich die Minimal Art und die Konzeptkunst. Ein Referenzsystem aus Autorschaft, ästhetischen und kunsthistorischen Zusammenhängen beeinflusste die Werke entscheidend.
Die Ausstellung "Immer anders, immer gleich" kombiniert Werke rund um die 1960er Jahre mit Kunst der Gegenwart. Im digitalen Zeitalter betreffen komplexe Systeme alle Lebensbereiche. Auch im Verständnis und in der Wahrnehmung von Kunst ist eine Wende vollzogen worden. Kunstwerke sind nicht mehr der Ausdruck eines autonomen Genies, sondern Teil eines Systems, das die Werkproduktion, die Betrachtung und den Handel, also den gesamten Diskurs, stark beeinflusst. Neben innerer Logik und konzeptueller Systematik denken die Kunstschaffenden ihre Stellung in der Kunstwelt und in der gesamten Gesellschaft mit. Die Werke können damit als direkte Kommentare und als Spiegel unserer Zeit gelesen werden.
Die Kunstwerke in der Ausstellung sind alle durch ihren "Willen zum System" verbunden. Die Ausstellung bildet durch diesen Fokus selbst ein Referenzsystem, das sein Netz aus unterschiedlichsten Werken um das Thema spinnt. Heute wie damals wichtige Themen rund um das Verhältnis von Subjekt, Objekt und Wahrnehmung sowie Individuum und Gesellschaft werden für die Besucherinnen und Besucher so erlebbar.
Künstlerinnen und Künstler
Carl Andre, Art & Language, John Baldessari, Walead Beshty, Stanley Brouwn, Peter Buggenhout, Angela Bulloch, Hanne Darboven, Matias Faldbakken, Corsin Fontana, Wade Guyton, Bethan Huws, Iman Issa, Donald Judd, On Kawara, Yves Klein, Sol LeWitt, Piero Manzoni, !Mediengruppe Bitnik, Robert Morris, Charlotte Prodger, Ad Reinhardt, Michael Riedel, Robert Ryman, Jan Schoonhoven, Frank Stella, Sturtevant, Rémy Zaugg
Ausstellungsansicht mit Werken von Carl André (vorne Mitte), Sol LeWitt, Piero Manzoni, Frank Stella, Peter Buggenhout, Bethan Huws, Ad Reinhardt und Yves Klein (v.l.n.r.)
Ausstellungsansicht mit Werken von Sol LeWitt (auf linker Wand), Donald Judd, Robert Ryman, Frank Stella, Bethan Huws (v.l.n.r.)
Ausstellungsansicht mit Werken von Walead Beshty, Bethan Huws, Angela Bulloch, !Mediengruppe Bitnik, Rémy Zaugg (v.l.n.r.)
Ausstellungsansicht mit Werken von Frank Stella, Bethan Huws, Peter Buggenhout (v.l.n.r.)