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Deutschland
30.11.2013 - 22.12.2013
20 Künstler wurden ausgewählt, ihre Werke in den fensterlosen langgestreckten Räumen des Bunkers aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu zeigen. Die Außenmauern sind zwei Meter dick, das Dach zweieinhalb.
SCHWEINFURT Kunst im Bunker: KUNSThoch20
Der Spitalseebunker ist der Ort, an dem der KulturPackt für Schweinfurt sein nächstes großes Ausstellungsprojekt realisiert. 20 Künstler wurden ausgewählt, ihre Werke in den fensterlosen langgestreckten Räumen des Bunkers aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu zeigen. Der 1944 fertiggestellte Bunker, der größte von Schweinfurts neun Bunkern, umfasst fünf Etagen und bot bis zu 1500 Menschen Schutz. Die Außenmauern sind zwei Meter dick, das Dach zweieinhalb. Zwei Stockwerke werden nun für die Ausstellung KUNSThoch20 von 30. November bis 22. Dezember genutzt.
Nahmen beim ersten Durchgang 13 Künstler teil, so wurden diesmal bewusst 20 Künstler eingeladen, da der KulturPackt in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Wie bereits 2010 in der Alten Reichsvogtei findet dieses Ausstellungsprojekt überwiegend mit Künstlern statt, die aus der Region stammen oder einen Bezug zu Schweinfurt haben.
Gebürtige Schweinfurter sind die Maler Robert Weissenbacher (München) und Anna von Bassen aus Berlin, ebenso der Bildhauer Götz Sambale, der in Köln lebt und seine „kleinen Könige“ zeigt.
Michel Lamoller aus Hamburg erstellt aus Fotografien vielschichtige Skulpturen. Aus den einzelnen Schichten schneidet er mit dem Skalpell Teile heraus und fügt der Raumillusion der Fotografie einen neuen, echten Raum hinzu. Es entstehen schizophrene Architekturen, die gleichzeitig real und irreal wirken.
Anita Tschirwitz, die in Schweinfurt bereits durch verschiedene Ausstellungsbeteiligungen bekannt ist, reflektiert in der Serie „Kaddisch“ die Erinnerungskultur an den Holocaust und benutzt dazu Fotografien von persönlichen Hinterlassenschaften der Opfer.
Aus der Kunsthalle dürfte die Stuttgarterin Chris Nägele bekannt sein. Sie ist dort in den Treppenhäusern mit ihren Neon-Installationen „Freischwimmer“ und „Nichtschwimmer“ vertreten. Im Spitalseebunker wird sie neue Lichtobjekte zeigen, die sie zum Teil speziell für die dortige Raumsituation konzipiert hat.
Auch eigens auf diese Ausstellung zugeschnitten sind die Arbeiten der unterfränkischen Bildhauer Wolfram Walter und Dierk Berthel sowie die Installationen des Künstler-Ehepaars Wiltrud und Wolfgang Kuhfuss.
Mit gezeichneten „Lüftungsschlitzen“ täuscht Jürgen Hochmuth aus Rimpar den Betrachter, mit Gefäßen aus Kartonagenabfall Roswitha Berger-Gentsch aus Karlstadt. Objekte aus Draht kommen von Angelika Summa, während Georgia Templiner „Kokons“ aus Zellstoff und Wertstoffsäcken zeigt (beide aus Würzburg).
Außerdem erwarten den Besucher das Objekt „Das blaue Wunder“ von Frank-Dimitri Etienne aus Seinsheim, die Installation „Europas Frauen“ von Christine Wehe-Bamberger aus Bad Königshofen und Fotografien von Wolf-Dietrich Weißbach aus Würzburg. Monika Dorband setzt in ihrer „Schwarzen Serie“ Lyrik in Radierungen um, und Linde Unrein beschäftigt sich mit Büchners „Lenz“ in ihrer Malerei (beide Schweinfurt). Die Nürnbergerin Wicky Reindl ist mit Collagen im Innenraum vertreten, wird aber auch mit einer großformatigen Plakatinstallation an der Außenfassade das Gesicht des Bunkers verändern.
Ausstellung KUNSThoch20, Spitalseebunker, 30. November bis 22. Dezember, Eintritt frei. Eröffnung: 29. November, 19.30 Uhr. Öffnungszeiten: Do und Fr 16–20 Uhr, Sa und So 12–17 Uhr und während der Begleitveranstaltungen: Do, 5. Dezember, 19.30 Uhr: künstlerische Kurzfilme.
Sa, 7. Dezember, 19.30 Uhr: Ensemble MISUK (Berlin) mit Brecht- Programm. Sa, 14. Dezember, 19.30 Uhr: Szenische Lesung zu Büchners „Lenz“ mit dem Würzburger Schauspieler Markus Grimm. So, 22. Dezember, Abschlussmatinee 11 Uhr: zeitgenössische Musik mit einem Ensemble um Lorenz Schmidt.