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Deutschland

Gerd Reutter Ausstellungen

BBK/Zeitgleich Zeitzeichen 2014

4.10.2014 - 30.10.2014

Bundesweite Ausstellung: BBK/Zeitgleich Zeitzeichen 2014
Erde und Holz Skulpturen von GERD REUTTER und ERHARD SEILER im
Ausstellungsraum REUTTER Mannheim Kleinfeldstraße 50
vom 04. Okt. bis 30. Okt. 2014
geöffnet Freitag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr
Vernissage Samstag 4. Okt. 2014 um 19:30 Uhr

Gerd Reutter
Dem Kunstverständnis der Moderne entsprach die Plastik, die sich durch
in sich ruhende Abgeschlossenheit, Ausgewogenheit und Ruhe auszeichnet.
Reutters Raumplastik hingegen ist dynamisch, ist wie Bewegungen im
Raum, die uns einen scheinbar labilen Zustand zeigen, welcher kurz vor
dem Umkippen ins Chaos noch mal angehalten werden kann.
Werner Marx
Erhard Seiler
Während die Form in den weichen Ton hineingearbeitet wird, muss sie aus dem festen Werkstoff Holz herausgearbeitet werden. Korrekturen sind dabei nur begrenzt möglich.
Die Intention des Künstlers ist es dabei, abstrakte Begriffe , Gefühle und Gedanken, wie Melancholie , Neugier , Hochmut , Stille , Bedrohung , Stolz , Harmonie , Hoffnung, Angst etc. durch die Formgebung des Holzes auszudrücken.
Natürlich gelingt das nie so eindeutig , wie bei der Darstellung eines Gegenstands. Es lässt vielmehr Raum für die Fantasie des Betrachters.
Unwillkürlich sucht der Betrachter auch hinter solch abstrakten Formen einen konkreten Gegenstand , denn bei abstrakten Begriffen macht man das intuitiv auch. So schließt sich der Kreis.
Grusswort der Staatsministerin für Kultur und Mrdien Prof. Monika Grütters MdB
…. Mit ihrer Leistungsschau im Rahmen der Ausstellung „Zeitgleich-Zeitzeichen“ setzen Künstlerinnen und Künstler auch selbst ein gemeinsames Zeichen für die Verteidigung künstlerischer Freiheit. Ihre Werke laden Menschen in ganz Deutschland ein, sich auf unterschiedliche Weise auf Kunst einzulassen: nachdenkend und nachspürend, suchend und entdeckend, vielleicht bisweilen auch kritisierend und sich empörend, denn Kunst ist auch der Stachel im Fleisch der Gesellschaft, der verhindert, dass intellektuelle Trägheit und politische Fantasielosigkeit unsere Demokratie einschläfern. In diesem Sinne wünsche ich der Ausstellung „Zeitgleich – Zeitzeichen“ viel Erfolg, vor allem ein neugieriges, aufgeschlossenes und interessiertes Publikum!
Prof. Monika Grütters MdB
Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin
Über den 83-jährigen Gerd Reutter
Künstler statt Rentner

Kultur Regional am 5.11.2014 von Annette Lennartz
Sein Atelier kann man nicht übersehen. Der Briefträger, die Nachbarn, eigentlich alle Passanten bleiben stehen, wenn sie an der großen Fensterfront vorbeigehen, hinter der die wuchtigen Tonskulpturen von Gerd Reutter stehen. Früher war dies sein Lebensmittelladen, jetzt ist der Mann 83 und hat daraus seinen Ausstellungsraum gemacht. Er gehört zu den Ü 70 Künstlern, den Spätberufenen. In der Nachkriegszeit hatten sie wenig Chancen sich kreativ ausbilden zu lassen. Da musste zugepackt werden. Aber im Alter findet so mancher dann doch noch seine Berufung.

Gerd Reutter, der früher eigentlich mit seiner Frau große Lebensmittelläden leitete, hat im dritten Lebensabschnitt noch einmal ganz neu angefangen. Er guckte damals einfach einmal in ein Veranstaltungsheft der Volkshochschule.
"Ich bin bei Keramik hängengeblieben, Keramik für Anfänger und Fortgeschrittene. Da habe ich gedacht, das ist etwas für mich. Der Kurs hat aus acht Frauen bestanden und einem Mann, das war ich."
Gerd Reutter findet schnell seine eigene Handschrift, vielleicht auch, weil er in seinem Alter keine Zeit verschwenden will. Seine Kunst hat wenig mit dem zu tun, was man sich gemeinhin unter Töpfern vorstellt: Keine Vasen, keine Schalen, überhaupt keine realistischen Figuren, keine knalligen Glasuren, nichts, was mit Kunstgewerbe zu tun hat. Mutig schafft er schon zu Beginn abstrakte Gebilde, die der Phantasie alle Freiheiten lassen. Mal meint man ein Schiff, dann eine Burg oder ein Tor zu erkennen. Seine Werke werden immer größer, entwickeln eine starke Aura. Das liegt auch am Material, ein grob schamottierter, offenporiger Ton. Alles bleibt im erdfarbenen Bereich, beige, braun, rötlich. Irgendwann will er es wissen und bittet Jochen Krnjäger, sich seine Kunst einmal anzuschauen, der war damals verantwortlicher Kurator für Skulpturen an der Kunsthalle Mannheim.....




"Der ist tatsächlich gekommen, hat eine ernste Miene aufgesetzt und gesagt, die Sachen sind gut. Meine Frau hat zu lachen angefangen und dann sagte er, du brauchst gar nicht lachen. Ich mache mit ihm eine Ausstellung, halte eine Rede und mache für einen Katalog etwas." Gerd Reutter


Der Kunsthistoriker Jochen Krönjäger erinnert sich gut.




"Und da habe ich gesagt, wenn Du mal eine Einzelausstellung machst, dann mache ich die Eröffnung. Das war 1994 vor genau 20 Jahren. Da war er 63. Er hat eine Richtung getroffen, die mir nun sehr am Herzen liegt, nämlich ganz strenge Formen, konkret konstruktiv, aber auch ganz weiche Formen. Er hat immer beide Elemente benutzt, entweder streng voneinander getrennt oder auch als Kombination." Jochen Krönjäger


Schon für die erste Ausstellung sucht und findet der Künstler einen ganz besonders eindrucksvollen, historischen Gewölbekeller. Dort wirken seine Werke richtig monumental. Jochen Krönjäger redet zur Eröffnung, schreibt für den

"BAUSTELLE"