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74 Werke
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Deutschland
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Die Erde kühlte weiter ab, so dass sich auf der Kruste flüssiges Wasser sammeln konnte: Meere entstanden. Und in diesen Meeren begann vor etwa 3,8 Milliarden Jahren das Leben – zunächst aber nur in Form einfachster Bakterien. Das griechische Wort für Ursprung oder Beginn steckt im Namen dieser Zeit: Archaikum.
leider habe ich es noch nicht geschafft. Bin aber dran. Grüße
vom Gerd
LG, Karin
Zeigt 2021
S K U L P T U R E N
ZEICHEN DER ZEIT
im Herschelbad Mannheim
Feines Kunstwerk, welches mir sehr gut gefällt. Ich habe mir ebenso alle weiteren Kunstarbeiten angesehen. Wundervoll, sie regen um Nachdenken an und berühren.
Bleib gesund
Ganz herzliche Grüße
Andrea
RAKUBRAND
außergewöhnliche Projekte für außergewöhnliche Orte seit 1989
GERD REUTTER
Zeigt 2021
S K U L P T U R E N
ZEICHEN DER ZEIT
im Herschelbad
1) 15. 3.
WASSER FÜR ALLE
Rakubrand
Reutter spielt hier auf die Kostbarkeit des Wassers an. So elementar es ist, so ist es doch nicht für jeden Menschen gleichermaßen zugänglich und nutzbar. In manchen Erdteilen ist es Mangelware, während es in anderen durch Verschmutzung bedroht ist. Durch die formale Gestaltung erhält das Arrangement sakralen Charakter, es wirkt wie ein kostbarer, schützenswerter Reliquienschrein, der zur Schau gestellt wird….Dr. Inge Herold
IN FREEDOM
Clay / steel 2014/15
48 x 42 x 35 cm
►Notizen:
According to the method of "waist directe"
arises after finding OR by the
Inspiration of an idea immediately its implementation.
In this case, the trigger was the 25th anniversary
the Berlin Wall fall as well as the permanent
Drama of the boat refugees from Africa at their
Escape to the "fortress" Europe. -----
After much deliberation, Gerd Reutter says
thoughtful in the movie by Thomas Reutter:
"YES, the title of the sculpture is" In Liberty "...
"And shortly afterwards he adds - almost brooding
added: "Because of great freedom and so
Jochen Kronjäger
Geist, scharf denkend,
Gesicht, Lippen, kantig und luzid
in die Höhe gerichtet.
Auf beiden Beinen –
erhöht und
dem irdisch Möglichen
verpflichtet.
Lucid mind
Spirit, sharp-minded,
face, lips, square-jawed and lucid
rocketing the skys.
Legs, grounding the earth –
raised and
to render the possible.
Dr. phil. Klaus Kufeld
NR: 4
Ton/ 1999 47 x 20 x 45 cm
…Die Fördertürme, sind die Eingangstore in ein über 1000 Meter tiefes Labyrinth sich verzweigender und durchdringender Schächte, Stollen, Rohre und Leitungen, durch die unvorstellbare Mengen von Luft, Wasser, Strom, Gestein, Menschen und Maschinen bewegt wurden, um die Kohle zu fördern, die der Montanindustrie ihre Energie gab. Eine Unterwelt, gewaltiger und unheimlicher als in den alten Mythen beschrieben wird. Wir brauchen Bilder, die dieses Labyrinth begreifbar machen, weil das Ruhrgebiet durch seine unsichtbare Tiefe geprägt wurde; alles Sichtbare dieser Landschaft ist durch die Kräfte der Tiefe geformt. Das Labyrinth als symbolischer Ort, wie der Förderturm, die Halde, die Brache….
Aus „KUNST SETZT ZEICHEN“ Landmarken-Kunst
1996 Ton 83x18x26 cm
Als wäre die Plastik aus unterschiedlichen
Materialien zusammengefügt. Ein Sockel
mit zwei seitlich vorragenden Verstärkung
trägt aufstrebende Wände, die wie eine
harte Hülle um einen weicheren, fast fleisch-
farbenen Kern liegen. Das äußere hat die
Farbe von dunklem Ziegelrot, das mit der
Patina eines unregelmäßig schwarzgrauen
Schleiers überzogen ist und den Eindruck
von Härte erweckt. Zwischen den Seiten-
wänden wächst ein dicker, runder Strang
empor, der sich über die schützenden
Hüllwände hinausbewegt und an seinem
aufragenden Ende von einem flachen, sich
dem Rund nähernden Körper, bekrönt wird,
Während diese runde Scheibe oben frei
schwebend balanciert,ist der Strang zwischen
den Seitenwänden durch flache, horizontal
eingefügte Scheiben fixiert. Die innere Form
wirkt organisch und beweglich. Frühe Kinder-
zeichnungen sind in uns zu präsent, als daß
wir einen Kreis auf einem vertikalen Balken
nicht zwangsläufig mit „Mensch“ assoziieren
würden. Der Kreis präsentiert sich hier als
frontales Gegenüber, die organischen Formen
erinnern an den Wirbelkörper des menschlichen
Rückgrates, ohne dass das Formenspiel einer
abstrakten Plastik verloren ginge.
Dr. Thomas Köllhofer Kunsthalle Mannheim
einigen Stellen geborsten ist. Die Kruste bricht auf. Im nächsten Moment
könnte die Blase platzen. Dann fällt alles in sich zusammen...
Thomas Reutter
Beste Grüße
Andrea
Ton/Stahl 2016
26 x 50 x 30cm
Klares, weißes Licht dringt durch die großen Schaufenster des ehemaligen Milchgeschäfts in der Kleinfeldstraße 50. Auf einem Tisch sind drei Arbeiten von Gerd Reutter platziert – eine davon trägt den Titel „Einreise 2015“.
Die braun-grau engobierte Tonskulptur ruht auf einem dünnen, rostbraunen Eisengrund, der ihr Gewicht und die inhaltliche Gewichtung unterstreicht. Die Oberfläche reflektiert das Licht und bricht es mannigfaltig durch scharfe Kanten und unzählige Einbuchtungen, Krater, Wölbungen. Der warme rostbraune Ton des Metalluntergrunds kontrastiert mit dem kühlen Grau der Glasur.
Zwei vertikale Segmente verbreitern sich nach unten und schließen einen engen Zwischenraum ein. Säulen gleich stehen sie schwer und unverrückbar. Als Verbindungsstück verläuft in der oberen Hälfte ein breites, flaches Segment und bildet zusammen mit den beiden anderen ein Tor, eine Tür, einen Durchgang… Wohin?
Gerd Reutter treiben stets aktuelle Themen um. In dieser Arbeit greift er die Flüchtlingsthematik auf. Die Skulptur verweist auf den Moment der Ungewissheit, des Aufbruchs. Es ist ein Tor in eine neue Welt.
Die Oberfläche der Tonkskulptur ist uneben, zerfurcht. Etwas hat Spuren hinterlassen. Krater und Furchen deuten auf ein schnelles Arbeiten hin. Der Moment der Inspiration ist Gerd Reutter wichtig. Zuvor entsteht im Kopf die Idee und eine Art mentale Skizze. Anschließend arbeitet der Künstler entschlossen und einer Art innerer Eingebung folgend.
Die Tonskulptur steht stabil und schließt Raum ein. Man wähnt sich sicher, wenn man ein solches Tor passiert. Doch was erwartet einen dahinter? Unabhängig vom Zeitgeschehen durchschreitet jeder von uns tagtäglich Tore, ohne genau zu wissen, ob dahinter tatsächlich eine Verbesserung eintritt – und doch sind diese Tore unvermeidbar und sogar Teil des täglichen Fortschritts, dem das Leben unterworfen ist. Gerade die Oberflächenstruktur verweist zusätzlich auf die Spuren, die all diese Veränderungen hinterlassen.
Anastasia Schmidt M.A./Kunsthistorikerin
AUFHORCHEN
Lauter kurze Röhren mit unterschiedlich weiten Öffnungen
Sind derart aneinandergefügt, dass ein schalenförmiger
Körper mit unzähligen Löchern entsteht. Als Ganzes wirkt
die Plastik wie eine Schale, wie ein füllbares, empfangendes
Element. Doch die vielen Öffnungen führen ins Bodenlose,
erscheinen wie die hungrigen Öffnungen uns Saugnäpfe
einer fleischfressenden Pflanze, die bereit ist, alles in sich
aufzunehmen, was sich auf ihr niederlässt. Ein organisches,
vital wirkendes Gegenüber entsteht, das dem Betrachter all
seine hungrigen, neugierig lauschenden Öffnungen zuwendet.
Thomas Köllhofer Kunsthalle Mannheim
Liebe Grüße aus Mannheim von Gerd
Schöne Grüße von Eva
Sie haben recht, mich hat ein Slum von Sao Paulo inspiriert.
Schöne Grüße aus Stuttgart
Raúl
Tonskulptur 2014 / 15
Daten zur Skulptur
IN FREIHEIT, 2014/15 (zweiteilig)
Material Ton und Stahl (Sockel)
48 x42x35 cm
Text: Jochen Kronjäger
Als der Bildhauer Gerd Reutter am 6.Oktober 2014 die SWR-Dokumentation "Tod vor Lampedusa – Europas Sündenfall" gesehen hatte, fasste er spontan den Entschluss, seine Eindrücke und Emotionen bildnerisch umzusetzen.
Anlass für den Film war die Flüchtlingskatastrophe von Lampedusa am 3.Oktober 2013, bei der ein mit 545 Flüchtlingen aus Somalia und Eritrea völlig überladenes Boot kenterte und 390 Menschen ertranken. Die Schrecken der Opfer dieser Katastrophe sind so intensiv vermittelt, dass der Film am 2.November 2015 in München mit dem Katholischen Medienpreis 2015 in der Kategorie "Elektronische Medien" ausgezeichnet werden wird.
Gemäß der Methode des “taille directe“ entsteht nach Findung oder durch die Eingebung einer Idee sofort deren Umsetzung ohne Vorzeichnung oder Modell. So auch bevorzugtermaßen bei Gerd Reutter. Ein glücklicher Umstand fügte, dass
Thomas Reutter – Sohn des Künstlers und zugleich Redakteur des TV-Films über Lampedusa – seinen Vater bei der Entstehung der Skulptur filmisch begleiten konnte
(siehe https://www.youtube.com/watch?v=vh3hm6qLRSI). Zwei Platten roten Tons werden kräftig bearbeitet und zu einem größeren, hochoblongen Teil zusammen-
gepresst. Auf der Rückseite ist im unteren Teil ein vertiefter Streifen als Struktur gleichsam eingefräst, der zugleich auch die mögliche Anlegestelle eines einfachen Seefahrzeugs markiert. Dann schneidet Reutter aus einer weiteren Platte fünf breite Streifen, die er zu Wülsten rollt und mit Schlicker zu einem floßförmigen Gebilde zusammenfügt sowie – zu dessen Fixierung – auf der Unterseite oben und unten mit je einem flachen Tonstreifen unterfüttert. Zur Stabilisierung dieses zweiteiligen Ensembles ist die große Tonplatte, quasi die Mauer, mit zwei kräftigen Stahlstiften verzapft, die auf einem brünierten Stahlriegel als Standplatte verschweißt sind, während das Floß auf der rechten Seite des Streifens verfugt ist.
Die große Platte sowie die Wülste werden in einem ersten Gang mit 900o Grad gebrannt und anschließend schwarz engobiert. Dann erfolgt der 2. Brand mit 1.250o Grad. Die Skulptur zeigt im Endeffekt einen tiefen, warmen Bronzeton.
Beim Betrachter dieses Werks entsteht die leise Hoffnung – und Gerd Reutter denkt da an Ernst Bloch –, die Festung Europa könnte doch noch eine neue Bleibe werden. Als Thomas Reutter seinen Vater fragt, welchen Titel er der Arbeit geben möchte, sagt Gerd Reutter nach längerer Überlegung nachdenklich “JA, der Titel der Skulptur ist IN FREIHEIT“… Und kurz danach fügt er grüblerisch hinzu: “Von wegen große Freiheit und so, wer weiß, was die Leute hier erwartet.“
Diese Ungewissheit für die Flüchtlinge entspricht der Ambivalenz des Künstlers durch sein Wissen um so unmenschliche Vorgänge wie das das Blockieren der Flüchtlinge an der französischen Grenze, ihre Einreise-Sperre nach Großbritannien, die Errichtung eines 4-m-hohen Stacheldrahtzauns um Ungarn, der Rechtsruck in Dänemark und die zahlreichen Brandanschläge auf Asyleinrichtungen in Deutschland: Sie ließen Gerd Reutter intuitiv diese Form des Sujets finden – die unüberwindliche Mauer, die nicht nur – passiv – die Distanz Europas zu diesem Thema symbolisiert, sondern – aktiv – dessen untergründigen bis vehementen Widerstand. Mit anderen Worten: Die “Festung Europa“ macht dicht, die Flüchtlinge werden zu Strandgut.
Es ist wie bittere Ironie, dass sich auf Lampedusa “Floß der Medusa“ reimt, ein Floß mit hilflosen Schiffbrüchigen der französischen Fregatte gleichen Namens, die 1816 vor dem westafrikanischen Senegal auf Grund gelaufen war. Das aus den Trümmern der Fregatte gebaute Floß mit den Ausmaßen von 8 × 15 Meter musste 149 Menschen aufnehmen, von denen nur 15 überlebten.
Théodore Géricault machte in seinem 1819 entstandenen Monumentalgemälde die Katastrophe eindrucksvoll sinnfällig, indem er das Bild mit den Maßen von ca. 5 x 7 Meter ziemlich genau halb so groß anlegte wie das reale Floß der “Medusa“. Dies macht die Vorstellung der Unterbringung von umgerechnet etwa 70 Menschen auf exakt dieser Fläche umso beklemmender.
Ein treffenderes Gleichnis könnte es für die gesamte aktuelle Situation der Bootsflüchtlinge aus vielen Ländern Afrikas, aus Syrien, Afghanistan und dem Irak nicht geben. Dies ist auch der Grund, warum Gerd Reutter bei seiner Wahl des Flucht- bzw. Rettungsvehikels bewusst auf die archaische Form des Floßes zurückgriff, weil es die Unwägbarkeit im Kampf mit den Elementen, also dem Wasser, dem Wind und den Wellen besonders krass symboli