Haroon Mirza - \|\|\|\| \|\|\

HAROON MIRZA - \\|\\|\\|\\| \\|\\|\\
Eröffnung: Fr, 20. April, 18 Uhr
21. April - 1. Juli 2012


Öffentliche Führungen: Di, 24. April, 18 Uhr und So, 24. Juni, 15 Uhr
Kunst über Mittag: Do, 31. Mai, 12 Uhr

Mittels High-End-Stereoanlagen aus Gebrauchtwarenläden, farbigen LED-Lichterketten, Wasser-
schläuchen aus dem Baumarkt, Fragmenten von filmischen Dokumenten und Referenzen aus der
Popkultur erschafft Haroon Mirza (*1977) Installationen, die musikalische Kompositionen im Raum
erzeugen. Der englische Künstler pakistanischer Herkunft verwendet die verschiedenartigen Geräte
und Materialien auf überraschende Art und Weise als Instrumente, lässt diese miteinander inter-
agieren und erzeugt damit elektrostatische Geräusche. Die entstehenden Klangwelten bewegen
sich zwischen analoger Bastelei und elektronischer Musik und vereinen Rhythmus mit einer Prise
Humor. Gerne integriert er in seine Projekte künstlerische Zitate und arbeitet gleichzeitig an einer
Neudefinition des Begriffs der Skulptur. Besonders intensiv beschäftigt sich der Künstler mit dem
Verhältnis zwischen Objekt und Ausstellungsraum und bezieht sich dabei offensichtlich auf die Stra-
tegien der Minimal Art. Mirza – der 2011 an der Kunstbiennale Venedig mit dem Silbernen Löwen
für die beste Arbeit eines Nachwuchskünstlers ausgezeichnet wurde – realisiert für die Kunst Halle
Sankt Gallen eine raumspezifische Installation und präsentiert mit dieser Schweizer Premiere gleich-
zeitig seine bisher grösste Einzelausstellung.
\\|\\|\\|\\| \\|\\|\\ ist kein Tippfehler, sondern der Titel für ein Projekt, das Teil einer Serie von Wer-
ken ist, mit denen Mirza die Idee von Ortsspezifität erkundet. In verschiedenen Institutionen nutzt
er architektonische Eigenschaften von Ausstellungsräumen, um sie zu exponieren (z.B. Schatten-
fugen oder Säulen). Dies geschieht auf sparsame und effiziente Art und Weise, indem er durch
eine kleinstmögliche Intervention im jeweiligen Raum einen grösstmöglichen Effekt zu erzielen
versucht. Den Auftakt machte Mirza mit der Schau /\\/\\/\\/\\ /\\ im Museum of Art der Universität
Michigan, die im März eröffnet wurde. Im Anschluss an die Ausstellung in der Kunst Halle Sankt
Gallen wird er die dreiteilige Serie im Mai 2012 in der Ernst Schering Stiftung in Berlin mit --{}{}{}
{}--{}{}{}{}--{} abschliessen. Die kryptischen Titel sind typographische Darstellungen verschiede-
ner Wellenformen. In Form von Codes repräsentieren sie zusammen-fassend Ton und Form, wel-
che der Künstler in den Ausstellungsräumen realisiert.

Auch in der Kunst Halle nimmt Mirza direkt Bezug auf den Raum und reagiert auf dessen einzigar-
tige Besonderheiten. Er reduziert die Installation auf ihre wesentlichen, physischen Bestandteile
und präsentiert LED-Bänder in ihrer grundlegendsten Form und ohne jegliche Stützkonstruktionen
(wie die häufig von ihm verwendeten Möbelstücke). Der Künstler erschafft mittels dieser Lichter-
ketten in den Grundfarben Rot, Grün und Blau, die im ersten und letzten Raum zwischen den Säu-
len und Wänden aufgespannt sind, drei minimalistische Skulpturen. Die Geräusche, welche die
Leuchten beim An- und Ausgehen generieren, werden um ein Vielfaches verstärkt in den mittle-
ren Ausstellungsraum transportiert, wo sie als rhythmische Komposition zu hören sein werden.
Mirza verwandelt die Kunst Halle auf diese Weise in ein Musikinstrument, in einen vibrierenden
Klangkörper.

Biographische Angaben:
Haroon Mirza (*1977, London) studierte an der Winchester School
of Art (Fine Art Painting) und der School of the Art Institute of Chi-
cago (Painting & Drawing) sowie im Anschluss Bildende Kunst am
Chelsea College of Art & Design und Critical Practice and Theory
am Goldsmiths College. Einzelausstellungen fanden bisher in folgen-
den Institutionen und Galerien statt: University of Michigan Museum
of Art, Ann Arbor (USA); Spike Island, Bristol (2012); The Camden
Arts Centre, London; Lisson Gallery, London (2011); Mother's Tank-
station, Dublin; Vivid, Birmingham (2010); A-Foundation, Liverpool
(2009). Des Weiteren war er an zahlreichen Gruppenausstellungen
beteiligt, darunter: Nam June Paik Art Centre, Korea; Institut für Mu-
sik und Akustik, Karlsruhe (DE) (2012); Performa 11, New York;
Kunstverein Harburger Bahnhof, Hamburg; The British Art Show 7,
Nottingham; Hayward Gallery, London, Glasgow, Plymouth; ILLUMI-
nations, 54. Biennale, Venedig; S1 Artspace, Sheffield (2011); Not-
tingham Contemporary; Art Sheffield; Highlane’s Gallery & Droichead
Arts Centre, Irland; SMART Project Space, Amsterdam; Sierra Metro,
Edinburgh; 11th Istanbul Biennale (Sheffield-Pavillon); Contemporary
Art Manchester; Salford Restoration Office; Backlit, Nottingham; Mains
d‘Œuvres, Paris; ROKEBY, London (2009); James Taylor Gallery, Lon-
don; Liverpool Biennial, London; Cell Project Space, London; Generator
Projects, Dundee (UK) (2008); Dreizehnzwei, Wien; Galerie West, Den
Haag; Late at Tate, Tate Britain, London; SooPlex, Nashville (US); Grey
Area, Brighton; South Hill Park, Bracknell; Rekord, Oslo (2007).
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meie
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier
Ausstellungsansicht / exhibition view
Haroon Mirza, Digital Switchover, 2012
Photo: Kunst Halle Sankt Gallen, Gunnar Meier