14. April – 17. Juni 2018
In seiner forschungsbasierten und prozessorientierten Praxis beschäftigt sich Uriel Orlow (*1973 in Zürich, lebt und arbeitet in London und Lissabon) mit räumlichen Manifestationen von Erinnerung und blinden Flecken in der Darstellung von Geschichte. In der Kunst Halle Sankt Gallen präsentiert der Künstler sein fortlaufendes Forschungsprojekt Theatrum Botanicum (2015–2017). Die gross angelegte Werkreihe betrachtet die botanische Welt als Bühne für Politik. Aus den Blickwinkeln von Südafrika und Europa zeigt das Projekt Pflanzen als Zeugen und Akteure in der Geschichte, als dynamische Agenten, die Natur und Menschen, ländliche und kosmopolitische Medizin, Tradition und Moderne verbinden – über verschiedene Geographien, Geschichten und Wissenssysteme hinweg.
Videos, Soundarbeiten, Fotografien und Installationen beleuchten botanischen Nationalismus und andere Vermächtnisse des Kolonialismus, Pflanzenmigration und -invasion, Biopiraterie, Blumendiplomatie während der Apartheid, die Rolle der Klassifizierung und Benennung von Pflanzen, aber auch den von Mandela und seinen Mitinsassen in Gefangenschaft auf Robben Island gepflanzten Garten.
Uriel Orlow, Imbizo Ka Mafavuke, 2017 (Videostill)
Courtesy: der Künstler, La Veronica, Modica, und Mor Charpentier, Paris
Uriel Orlow, Muthi, 2016-2017 (Videostill)
Courtesy: der Künstler, La Veronica, Modica, und Mor Charpentier, Paris
Uriel Orlow, The Fairest Heritage, 2016-2017
Courtesy: der Künstler, La Veronica, Modica, und Mor Charpentier, Paris