Segantini Museum / Porträt

Segantini Museum

Das im Jahre 1908 eröffnete Segantini Museum wurde vom Architekten Nicolaus
Hartmann als Gedenkstätte, als eine Art begehbares Denkmal für den grossen Ma-
ler erbaut, der die letzten fünf Jahre seines Lebens im Engadin verbracht hatte.
Der Bau mit der mächtigen Kuppel orientiert sich als Museumsrotunde an jenem
Pavillon, den Giovanni Segantini für sein Engadinerpanorama an der Pariser Welt-
ausstellung von 1900 geplant hatte.

Das Segantini Museum wurde 1998-99 vom Architekten Hans-Jörg Ruch umfas-
send saniert, restauriert und erweitert.


Giovanni Segantini


Der 1858 in Arco (Trient) am nördlichen Ufer des Gardasees geborene Kuenstler
besuchte die Mailaender Kunstakademie Brera, lebte anschliessend in der Brianza
und zog 1886 in die Schweiz. Zuerst liess er sich mit seiner Familie in Savognin
nieder. Seit 1894 lebte er in Maloja und Soglio. 1899 starb Giovanni Segantini im
Alter von 41 Jahren an einer Bauchfellentzündung auf dem Schafberg oberhalb
Pontresina, wo er das Mittelstück seines Alpentriptychons, La Natura / Natur,
vollenden wollte.

Segantini wurde schon zu Lebzeiten als Erneuerer und Prophet sowie als grosser
Symbolist in halb Europa gefeiert. Das in Mailand und in der Brianza geschaffene
Frühwerk Segantinis ist noch der traditionellen lombardischen Malerei verpflichtet.
Nach dem Umzug in die Alpen mit der klaren Atmosphäre konnte der Künstler eine
lichterfüllte Darstellungsweise entwickeln, die mit der Entwicklung der divisionisti-
schen Maltechnik und der zunehmenden Hinwendung zum Symbolismus einher-
ging.