Obwohl ich freie Malerei studiert hatte, manövrierte ich mich dennoch sehr bald in eine Nische, aus der mir kein leichtes Entkommen möglich erschien. Ich malte Objekte, überdimensional, realistisch, in Öl auf Leinwand, und um diese Kunst erfolgreich vermarkten zu können, hielt ich es für notwendig, den Erwartungen meiner Kunden nachzukommen. Eine radikale Stiländerung hätte die Suche nach einem neuen Kundenkreis erfordert. Zum Glück bot sich mir ein Berufswechsel zum Werbeillustrator an. Zwar arbeitete ich nun in einer anderen Technik mit kleineren Formaten doch weiterhin realistisch. Nebenberuflich konnte ich endlich meinen Inspirationen freien Lauf geben und hemmungslos malen, was mich bewegte - meditativ und experimentell zugleich. Erst das Leben in Australien bereitete mir den Weg zum wirklich freien Maler.
Nach fast drei Jahrzehnten lebe ich wieder in Deutschland und male mit mehr Freude und Leidenschaft denn je. Ted Blackall, ein langjähriger Freund, wurde mein Mentor, und ich besuche ihn möglichst häufig in Sydney, wo wir zusammen in seinem Studio arbeiten. Obwohl er sich als abstrakten Impressionisten bezeichnet, verdanke ich ihm viele hilfreiche Empfehlungen und Anreize für meine expressionistische Malerei.
Zu meinen wichtigsten Vorbildern zählt derzeit die Malerin Joan Mitchell. Eine meiner stärksten Bestrebungen ist es, ihr künstlerisches Niveau zu erreichen und etwas davon fortzusetzen, was sie tragischerweise nicht mehr weiterführen konnte.
Dem Betrachter meiner Bilder möchte ich Gefühle einer uneingeschränkten Freiheit vermitteln. Es lohnt sich, ungeahnte Möglichkeiten zu erforschen, mit ihnen zu experimentieren und sich dabei unbefangen wie ein Kind dem Moment hinzugeben.
Es gibt noch Freiräume im Leben, in denen wir uns voll entfalten können, und meine expressive Kunst als Beispiel dafür zu nennen, würde mir sehr schmeicheln.
Die Motive meiner Bilder entstehen aus dem Leben selbst, wie es agiert und reagiert, spontan und aus eigener Kraft.
Vor dem Malprozess entscheide ich über eine Farbpalette und mische drei oder vier Töne in Acryl an. Dann ergebe ich mich dem Moment und trage die Farbe mit impulsiver Pinselführung auf die Leinwand, während unbewusste Einflüsse den Vorgang beherrschen und die Richtung bestimmen. Daraufhin betrachte ich die Arbeit aus der Distanz und überlege mir den nächsten Schritt, um mit minimalen Veränderungen die beste Wirkung zu erzielen. Beispielsweise kann ein scheinbar inkompatibler Farbton für positive Überraschungen sorgen, wenn ich ihn strategisch und dosiert einsetze oder eine andere Farbe damit lasiere. Ich erwarte das Unerwartete und bearbeite es, bis etwas entsteht, das mich fasziniert - das ich abstrakte Kunst nenne.
Austellungen
1974 Freie Berliner Kunstausstellung, Berlin
1980 Arko Art Gallery, London
1980 Carlos Hulsch Galerie, Berlin
1981 Carlos Hulsch Galerie, Braunschweig
1983 Carlos Hulsch Galerie, Grafenrheinfeld
1983 Axis Gallery, Brighton
1984 Alwin Gallery, London
1998 The Painter's Gallery, Sydney
2002 Hardware Fine Art, Sydney
2003 Artichoke Gallery, Sydney
2003 Artfocus Gallery, Sydney
2004 Museo Gilardi, Lucca
2005 Vin d'Oc Wein & Kunst, Berlin
2005 Zimmer Galerie, Hannover
2007 Kapuzinerstadl, Deggendorf
Tom Steyer’s painting is as unique as the man himself. Rarely does an artist perfectly combine technical talent and creative flair, but for Tom Steyer this dynamic is the basis for his art. Tom’s background in photo-realism has left him with a remarkable legacy of precision in application that he now combines with a passionate dedication to abstraction.
Having left Europe, and a successful track record in painting behind him, Tom has resided in Australia for 14 years, and throughout this time has poured all of his energies into his abstract painting.
Two parts form Tom’s abstraction odyssey – one an articulate experiment in colour and form, the other a free spirited splash in organic style. The former reflects Tom’s link to a realist past, featuring pure abstraction with deft structure and high definition. Areas of colour are clearly articulated and delineated, whilst always allowing the viewer a sense of freedom to wander.
The latter is the progression to a further fluid representation of organic abstraction in both its form and synthesis. Colour abounds in a free world, where imagery is created by the viewer as much as the artist.
Tom’s abstract paintings are for him, about the moments of creation; colours and forms creating interrelationships with one another at a free-flowing rate. The final results are for our consumption, with Tom having delivered the ingredients for our visual pleasure. Whilst these works are loose and free, they have an underlying structure that creates balance and control.
It is not necessary to know the extent of Tom’s technical talent to truly appreciate the scope of his abstract painting, yet it begs intriguing questions about his desire to deliver such delicious images. With the ability to reach a pinnacle in photo-realist painting, it is a mark of abstraction’s emotive persuasion, that we see Tom Steyer absorbed so totally in it’s charms.
Tom Steyer creates visual realms that are at once pure fantasy, and yet somehow rewardingly familiar.
Lew Palaitis (2002)
Tom Steyer's sure hand and skilled brushwork at first deceive the viewer in to thinking that something they know and recognise is being eloquently portrayed by a master realist artist.
If only one stands a little closer or further away it will all become something.
The best way to identify what is going on in Steyer's paintings is to think of him as an Abstract Realist.
The current paintings showcase Steyer's uncanny ability to identify and organize his deepest nameless impulses, previewing them if you like, then faithfully realize them in paint, at speed.
Ted Blackall (2003)